Mittwoch, 6. Juni 2007

Der Blick über den Zaun



Ja, es ist schon ein wahrhaft beeindruckendes Schauspiel wie alternative G8 Gegner und sich vermutlich zu Tode schwitzende Beamte in Schutzmontur über die Felder um Heiligendamm rennen. Gott sei Dank gibts ja wenigstens für die Demonstranten von Zeit zu Zeit eine kleine Abkühlung aus dem Wasserwerfer. Aber was passiert eigentlich innerhalb des Zaunes?

Die Frage darauf findet sich - in ihrer offiziellen Version zumindest - auf der Seite der Bundesregierung www.g-8.de. Erschreckend wie viel unsere gestressten Staatsoberhäupter inkl. Anhang in den knapp 48 Stunden in Heiligendamm verarbeiten müssen. Ganze 14 Stunden und 45 Minuten effektives Problemlösungsprogramm steht auf dem Plan. Die Punkte die behandelt werden: Weltwirtschaft, Doha-Entwicklung (Entwicklungsländer), die Klimaproblematik und last but not least ein gutes Stündchen um den Ärger wegen den geplanten US-Feuerwerkskörpern in Tschechien zu klären.

Dem stehen natürlich einer ganzen Menge Forderungen der Demonstranten gegenüber, die demonstrieren nämlich vor allem für eine fairere Globalisierung, Unterstützung von Entwicklungsländern und den Schutz des Klimas….MOMENT, wo sehe ich hier die Diskrepanz? So gesehen müssten doch die werten Demo-Festival Besucher doch eher motivierend am Zaun stehen und den feinen Herrschaften zujubeln! Kann sein dass ich was verpasst hab, aber so kam mir das nicht gerade vor.

Nun noch die kleine wirtschaftliche Effektivitätsrechnung. Vater Staat hat Unmengen Geld in die Sicherung des schönen Ortes Heiligendamm sowie die Organisation gesteckt – wäre mal interessant wie viel das ganze allgemein kostet. Auf alle Fälle können so die Damen und Herren bequem 48 Stunden an der Ostsee verbringen und müssen sage und schreibe 30,7% ihrer Zeit mit Arbeiten verbringen. Aber mal ehrlich – es wäre vermutlich fast günstiger wenn diese 8 einfach ne halbe Woche auf die ISS Raumstation fliegen würden und dort völlig ungestört über diese Themen reden. Würde uns Steuerzahlern ne Menge Geld sparen und die Umwelt schonen – zumindest die rund um den Zaun, die gerade eben von tausenden Demonstranten und hilflosen grünen Männchen platt getrampelt wird.

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